Nachtigallenlied

Liedautor:Unbekannt
Ursprungsjahr:1515
Quelle:aus „Neue deutsche weltliche Lieder“ durch Chr. Demantium, Nürnberg 1515

Viel Freuden mit sich bringet die schöne Sommerzeit;
im grünen Wald jetzt singet wiedrum in Freudigkeit
ohn Unterlaß mit hellem Schall aus ihrem Hälslein zart
sehr schön und fein Frau Nachtigall, kein Müh noch fleiß sie spart.

Des Nachts, wenn ist vorüber der anderen Vöglein G’sang,
so schwingt sie ihr Gefieder und singt mit lautem Klang bald
auf das neu gar hübsch und fein, bis daß an bricht der Tag;
ihr wunderschöne Melodein kein Mensch beschreiben mag.